Jan Pfeifer von der Atruvia AG im Kundeninterview

New Work – Erschaffung einer neuen Arbeitswelt

Seit Anfang des Jahres begleitet OSCAR Teilprojekte des umfangreichen Transformationsprogramms der Fiducia & GAD IT AG „Deutschland Campus 2020+“ (seit September 2021 Atruvia AG). Programmleiter Jan Pfeifer teilt mit uns im folgenden Interview spannende und persönliche Insights über sich, seine Verbindung zu OSCAR und einen der größten Transformationsprozesse, welcher sich aktuell in einem deutschen Konzern vollzieht.

Get to know

Jan, Du bist seit neun Monaten bei der Fiducia & GAD IT AG in einem spannenden Transformationsprozess beteiligt. Stell Dich und die Fiducia & GAD anfangs gerne vor.

„Genau, ich bin seit Oktober 2020 bei der Fiducia & GAD im Servicefeld MaX – Mitarbeitenden-Experience – und verantworte die (Gesamt-)programmleitung des Deutschland Campus 2020+ mit.
Zuvor war ich nach meinem Bachelorstudium der Wirtschaftspsychologie ein Jahr bei OSCAR und arbeitete nach meinem Master fünf Jahre bei der Detecon, der Digitalisierungs- und Strategieberatung der deutschen Telekom. Auch dort begleitete ich spannende Transformationsprozesse und steuerte den Beratungsbereich New Work und Future HR mit. Nun baue ich bei der Fiducia & GAD weiter auf meiner Expertise in New Work auf und begleite dort die – aus meiner Sicht – wohl tiefgreifendste und umfangreichste Transformation, die in einem deutschen Konzern aktuell stattfindet.
Zur Fiducia & GAD: Wir sind einer der größten Digitalisierungs- und IT Dienstleister im Bankensektor und haben als Konzern mit ca. 9.500 Mitarbeitenden, davon ca. 5.000 Mitarbeitenden in der Kernorganisation, unsere Hauptsitze in Münster und Karlsruhe. Wir stellen sowohl die Hardware- und Infrastruktur als auch die Banking- & Softwarelösung für die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken sowie Partner der genossenschaftlichen Finanzgruppe, Versicherer oder Privatbanken.
Vor etwa drei Jahren wurde begonnen, das Transformationsvorhaben in die Tat umzusetzen. Dort wurden grundlegende Beschlüsse für ein neues Zusammenarbeitsmodell sowie eine neue Unternehmensstrategie gefasst. Im letzten Jahr führten wir schließlich das neue Zusammenarbeitsmodell ein – d. h. alle Positionen, alle Führungs- & Organisationseinheiten wurden neu aufgestellt und ein neues, sehr viel hierarchiefreieres Rollenverständnis eingeführt. Gleichzeitig führen wir natürlich auch weitere Rahmenbedingungen ein, wie ein passendes Arbeitsumfeld, welche das neue Zusammenarbeitsmodell räumlich, technisch, regulatorisch und kulturell bestmöglich unterstützen. Und so ist eines unserer größten Projekte aktuell im Konzern entstanden: Das digitale Transformationsprojekt Deutschland Campus 2020+.“

Projekt-Insights

Sehr spannend – erzähl uns gerne mehr zum Projekt und der dahinterliegenden Transformation.

„Deutschland Campus 2020+ ist ein wichtiger Baustein des gesamten Transformationsprozesses bei der Fiducia & GAD. Die digitale Transformation zielt auf die Weiterentwicklung unserer Arbeitswelt und -kultur sowie -methoden und -weisen ab. Dabei orientieren wir uns an den vier Dimensionen, die New Work für uns ausmachen: Mensch, Raum, Technologie sowie Prinzipien & Regularien. In den nächsten zweieinhalb Jahren wollen wir gemeinsam mit unserer Belegschaft nach diesen Dimensionen die Arbeitswelt bei der Fiducia & GAD Schritt für Schritt an allen Standorten neu gestalten.

Zur Dimension Mensch: Hier geht es primär darum, das neue Zusammenarbeitsmodell, welches momentan schon organisatorisch und stetig mehr kulturell und methodisch fußt, zusätzlich zum Leben zu erwecken. Wir wollen eine digitale Transformation im Sinne einer neuen Arbeitskultur schaffen, die auf Flexibilität, Ergebnisorientierung, flachen Hierarchien sowie Individualität aufbaut. Und diese Werte sollen an jeden einzelnen Mitarbeitenden transportiert werden. Das gesamte Team muss dabei abgeholt und mitgenommen werden. Denn Kultur ist ein Evolutionsprozess und kann nicht auferlegt werden. Change und Kommunikation sind daher zentrale Themen.

Die Dimension Raum umfasst die Umstrukturierung unserer Immobilien und die Anpassung der Strategie dahinter. Dabei werden in den kommenden Jahren über 70.000 m² Bürofläche an unseren Standorten in Deutschland umgestaltet. Wir wollen unsere Immobilien effizienter und nachhaltiger bewirtschaften. In Karlsruhe wird zusätzlich ein neuer Campus gebaut und die bestehenden Büros in Münster, Karlsruhe und München werden als Bestandsimmobilen auf New Work zugeschnitten und dadurch flexibler und anpassungsfähiger auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Die Dimension Raum begrenzt sich jedoch nicht nur auf das Büro, sondern lässt sich vor allem auch durch das mobile und hybride Arbeiten auf prinzipiell jeden Raum erweitern. Arbeit ist kein Ort mehr – Arbeit ist eine Situation und Arbeitsaufgabe. Stichwort: Activity Based Working. Und dazu braucht es die Dimension Technologie.

Technologie muss die Strategie für den Raum gewährleisten können. Hard- und Software werden maximal mobil und flexibel sein sowie sicherstellen, dass jeder konnektiv sicher online sein kann. Wir sind dabei, das Office 365 Paket einzuführen, mit Tools wie MS Teams, Outlook, OneDrive Cloudspeicher uvm. Weiterhin soll das Festnetz durch Softphones und Mobiltelefonie flächendeckend an allen Standorten abgelöst werden. Zudem werden wir ein Buchungstool einführen, um jedem Mitarbeitenden die Möglichkeit zu bieten, sich in jedem Büro der Fiducia & GAD einen Arbeitsplatz oder ein Raummodul buchen zu können. Das Desk Sharing-Prinzip trägt im Rahmen dessen zu der mobilen und effizienten Flächennutzung bei.

In der vierten Dimension, den Prinzipien & Regularien, geht es darum, das „New Normal“ für die Zeit nach Corona zu definieren. Weniger als Vorgaben, mehr als Empfehlungen für die Mitarbeitenden, wie Arbeit und ein sinnvolles Maß an physischer Präsenz und Virtualität zukünftig aussehen können. Um das Thema New Work sicher für den Konzern und alle Mitarbeitenden zu regeln, erarbeiten wir auch gemeinschaftlich mit dem Gesamtbetriebsrat eine neue Gesamtbetriebsvereinbarung. Somit sind wir gerade dabei, die erste Gesamtbetriebsvereinbarung in Deutschland zum Thema Activity Based Working zu entwickeln.

Ab dem vierten Quartal soll voraussichtlich der Startschuss für die Überführung in die neue Arbeitswelt in Münster sein. Unser neuer Campus in Karlsruhe wird Mitte nächsten Jahres fertig sein und dann folgen auch die Bestandsgebäude in Karlsruhe und München. Das Projektende ist auf Ende 2023 angesetzt. Bis dahin wollen wir zu einen flächendeckende Standards für die Immobilien und IT schaffen. Zum anderen wollen wir alle Mitarbeitenden und Rollentragenden durch eine umfangsreiche Change- und Kommunikationskampagne befähigt haben, dieses Arbeitskonzept optimal nutzen zu können und für uns grundlegende Kulturaspekte zur Weiterentwicklung zu vermitteln. Eine echt sportliche Leistung, die wir in einem hochmotivierten Team gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat und unserem Vorstand leisten.“

Fiducia & GAD meets OSCAR

Wir freuen uns, dass wir ein Teil Eures großen Projekts sein können. Wo siehst Du den größten Mehrwert bei einem Projekt mit OSCAR?

„Zuerst einmal zu unseren Grundgedanken: Uns war es besonders wichtig, das Wissen im Unternehmen zu entwickeln und zu speichern. Daher sollte das Projekt weitestgehend mit internen ExpertInnen abgedeckt werden und minimalen externen Aufwand einbinden. So bauten wir Kapazitäten und Wissen im Unternehmen auf, indem wir ein über 40-köpfiges fachübergreifendes Team in IT, HR, Labour Relations, Change Management, Kommunikation, Innenarchitektur und Facility Management aufstellten. Dazu passend wollten wir gerade beim Projektmanagement auf externe Unterstützung zurückgreifen. Denn dies hat nicht die Folge, dass das aufgebaute Fachwissen nach der Zusammenarbeit mit den Externen verloren geht.

Als wir den Entschluss gefasst haben, wollten wir eine Beratung, die zu den Eigenschaften unseres Projekts passt. Und OSCAR bietet genau das, was wir gesucht haben. Zu einer Projektumsetzung mit einer solchen Größenordnung und Radikalität, ganz nach dem Motto „Fail but fail fast and learn.“, passen innovative und querdenkende Menschen. Vor allem die „Changing Perspectives“ von unkonventionellen Young Professionals bieten neben ihrer Kompetenz zum agilen Projektmanagement die passende Unterstützung. Darüber hinaus sehen wir den Mehrwert, junge Talente für das Projekt und die Fiducia & GAD zu begeistern und ggf. mit OSCAR eine Kooperation mit beidseitigem Mehrwert aufzubauen.“

Last but not least

Jan, Du bist OSCAR Alumnus und nun auch Kunde – teile mit uns doch gerne, wie sich OSCAR in Deinen Augen weiterentwickelt hat.

„OSCAR hat schon immer etwas an sich, was ich in anderen Unternehmensberatungen so noch nicht gefunden habe: Eine extrem hohe Professionalität, Ehrgeiz und eine sehr gute Dienstleistungsqualität mit einem hohen Anspruch an sich selbst – kombiniert mit Leichtigkeit, viel Spaß sowie einem starken Zugehörigkeitsgefühl. Das sind in der freien Wirtschaft meist unvereinbare Dinge.
Außerdem lebt OSCAR davon, unterschiedliche Menschen zu verbinden und hat es geschafft, über die letzten 29 Geschäftsjahre ein riesiges Netzwerk aufzubauen. Auf meinem weiteren Berufsweg stand und stehe ich immer noch viel im Kontakt zu früheren OSCAR-KollegInnen. OSCAR hat mir durch dieses Netzwerk die Tür in die Beratungswelt geöffnet.

Eine Veränderung, die mir jetzt im Kontakt mit OSCAR als Kunde aufgefallen ist, ist die extreme Weiterentwicklung in Bezug auf die Professionalisierung. Das Office, Euer Auftreten oder auch das Corporate Design spiegeln Euren Wandel von einer studentischen zu einer absolventischen Unternehmensberatung deutlich wider.

Ich bin mit der Zusammenarbeit mit OSCAR äußerst zufrieden und würde auch in Zukunft bei weiterem Bedarf jederzeit wieder auf OSCAR zugehen. Die Besonderheit am Beratungsansatz von OSCAR ist insbesondere die unvoreingenommene Sichtweise auf bestehende Herausforderungen, die man in klassischen Beratungshäusern nicht bekommt.“

Autor: Katharina Marsfeld